Da sind wir dann da auch gelandet. Mitten im Lavendel, am Samstagabend ab 21°°.
Ich habe meiner Besten also das Kapitel 8 so far vorgelesen und sie erbarmungslos nach ihrer Meinung gefragt.
Auf ihre Frage hin, wie es denn weiter ginge, geriet ich ins Fabulieren. Ich erzählte frei von der Leber weg, überprüfte noch während des Sprechens, ob das alles logisch war was ich da von mir gab - also im Sinne der Geschichte logisch, sprich: folgerichtig, und saß zum Schluß mit einem Film vor meinem geistigen Auge da,
den es jetzt "nur" noch aufzuschreiben gilt.
Meine Freundin hat kein einziges Wort gesagt, nachdem sie die Frage gestellt hatte.
Sie saß mir einfach gegenüber und lauschte.
Das war der Wind unter meinen Schwingen. Am Schluß nickte sie zustimmend.
Und erst danach haben wir zusammen den frisch erfundenen Film auf Logikfehler hin überprüft.
Jetzt ist es an mir, die ganze Choose festzuhalten, bevor ich das alles wieder vergesse.
Aber was da an diesem Samdstagabend geschehen ist, scheint typisch zu sein für mein Schreiben.
Ich erinnere mich an meinen Arbeitskollegen, dem ich eine Weihnachtsgeschichte auf diese Weise erzählt habe.
Ich schnappe mir meinen Mann, wenn ich in einem Text stocke, erzähl ihm das alles und rede mich so aus der Blockade.
Immer brauche ich ein Gegenüber.
Und alle meine Zuhörer scheinen mich zu spiegeln.
Oder sie symbolisieren Leinwandwände, die mit Leben gefüllt werden.
Ich weiß es nicht. Aber diese Magie webt sich immer wieder aufs Neue.
Und deswegen möchte ich an dieser Stelle meinen Gegenübern danken - jedem einzelnen von ihnen.
Ihr habt mich weitergebracht.
Ich danke für Eure Geduld und Eurer Ohren!