Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürcht‘ ich kein Unglück, denn du bist bei mir. Dein Stecken und Stab trösten mich.
Das sind nicht meine Worte. Du hast sie mich gelehrt. Als du sie mir ins Ohr geflüstert hast, damals, in finsterer Nacht.
Ich hatte dich auf dem Pfad zum Dorf gefunden. Du hattest regungslos dort gelegen, erst als ich dich mit meinem Stecken anstieß, rührtest du dich. Ein Stöhnen, ein Greinen. Dann hast du dich mühsam aufgerichtet. Deine oberen Gliedmaßen zitterten, als sie deinen Leib abstützten. Da hockte ich mich zu dir und schärfte meinen Blick.
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürcht‘ ich kein Unglück, denn du bist bei mir.
Das hattest du mir entgegengeschleudert, mir, dem Schemen im Zwielicht. Das Zittern erstarb, irgendetwas in dir gab dir die Kraft von mir weg zu rutschen. Ich musste lachen, denn der Fluchtversuch war auf der einen Seite zwar mutig – auf der anderen aber nicht von Erfolg gekrönt. Zwei Schritt von mir und ich wäre über dir. Das war, tja, wie schon gesagt: lachhaft.
Als du mein Lachen hörtest, passierte etwas in dir. Ich konnte es sehen, konnte sehen, wie die Angst und die Härte aus deinem Leib wichen. Konnte sehen, wie alles an dir friedlich und ruhig wurde. Ich gluckste noch ein paar Mal, bis auch ich wieder in die Stille eintauchte. Alles was man noch hören konnte, war unser beider Atem.
Ich wusste nicht recht, was ich mit dir anfangen sollte. Die Familie hätte die nächsten Tage keinen Hunger mehr zu leiden und eine Trophäe für den Führer unserer Enklave wäre so verkehrt auch nicht, da hast du dich einfach zur Ruhe gebettet. Hast dich auf die Seite gedreht, die Arme unter den Kopf geschoben und geschlafen.
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürcht‘ ich kein Unglück, denn du bist bei mir.
Leise murmelte ich die fremden Klänge vor mich hin, lauschte und spürte in mich hinein. Und in dem gleichen Maße wie du, der Fremde, auf mein Lachen reagiert hattest, spürte ich jetzt wie sich ein Gefühl von friedlicher Zuversicht in mir ausbreitete. Ich konnte mir nicht länger vorstellen, dir den Stecken über den Schädel zu ziehen, um dich dann über meine Schulter gelegt nach Hause zu tragen. Was nun? Du hattest mich mit deinem Akt des Vertrauens in die Pflicht genommen. Also griff ich den Stab fester, kauerte mich an den Wegesrand und wachte über dich. Die halbe Nacht.
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürcht‘ ich kein Unglück, denn du bist bei mir. Dein Stecken und Stab trösten mich.
Deine Worte weckten mich aus dem leichten Dämmerschlaf in den ich gefallen war. Du hattest sie gewispert, während du deine Hand ausstrecktest um meinen Stecken zu berühren. Doch anstatt dich auf der Stelle in einen Kampf zu verwickeln – der Stecken war ein Tabu, nur der Besitzer durfte ihn führen, ihn berühren. Der Stecken war uns so heilig wie unser Körper! – hielt ich still. Ich nahm dein Staunen wahr und Fragen, so viele Fragen, die unausgesprochen zwischen uns schwebten.
Aber wie sollten wir miteinander sprechen? Du kommunizierst mit Schwingungen, die ich nicht verstehe. Wir nutzen nonverbale Empathie. Du reagierst darauf in einer anderen Weise, als wir es tun. Ich wusste, du gehörst hier nicht her. Aber woher bist du gekommen?
Da erhob ich mich und richtete mich zu meiner vollen Größe auf. Das machte dir Angst, ich konnte es riechen. Auch, dass du diese Angst unterdrücken wolltest. Es gelang dir recht gut. Dennoch lachte ich einmal auf, um dich zu beruhigen. Dann lud ich dich auf meine Schulter, nahm die Witterung auf und schnürte durch die Dunkelheit, hin zur großen Ebene. Ich sah ein Objekt halb aus dem Boden ragen. Im Hintergrund war ein weiteres Objekt, augenscheinlich funktionstüchtig. Kleine Lichter erhellten den nahen Umkreis. Ich wusste nicht warum, aber ich spürte, dass du hier sein solltest.
Ich setzte dich behutsam ab und richtete mich wieder auf. Da sirrte die Luft und etwas traf meine schwere Lederhaut in Brusthöhe. Es brannte wie Feuer und ich schrie auf. Eine Flut von Angst, Unverständnis, Fragen über Fragen strömte aus mir heraus. Ich fiel zu Boden und stützte mich mit meinen vier oberen Gliedmaßen ab. Ein zweiter Schmerz schlug in mich ein.
Da belltest du etwas zu den Wesen im diesigen Schein der Lampen, die dir glichen. Du stelltest dich vor mich und zücktest einen kleinen Stecken. Du hast irgendetwas damit gemacht, denn plötzlich sirrte die Luft nicht mehr. Stattdessen tauschtet ihr Schwingungen aus, laut und unverständlich. Aber irgendwann war Stille. Die Lichter wurden heruntergeregelt.
Da hast du dich zu mir gekniet. Du hast mich berührt. Sanft, an der Schulter, an der Stirn. Du warst besorgt. Und traurig, Und stauntest noch immer.
Da sah ich dich an und sprach:
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürcht ich kein Unglück.
Und du fielst mit ein:
Denn du bist bei mir. Dein Stecken und Stab trösten mich.
Jetzt bist du fern, fern, fern. Und von unserer Begegnung bleiben neben den Narben nur diese Worte. Ich weiß nicht was sie bedeuten, welcher Sinn hinter den Schwingungen steckt. Aber Ich weiß, was sie in dir auslösen. Und ich danke dir für die Zuversicht, die du mit mir geteilt hast.
Das sind nicht meine Worte. Du hast sie mich gelehrt. Als du sie mir ins Ohr geflüstert hast, damals, in finsterer Nacht.
Ich hatte dich auf dem Pfad zum Dorf gefunden. Du hattest regungslos dort gelegen, erst als ich dich mit meinem Stecken anstieß, rührtest du dich. Ein Stöhnen, ein Greinen. Dann hast du dich mühsam aufgerichtet. Deine oberen Gliedmaßen zitterten, als sie deinen Leib abstützten. Da hockte ich mich zu dir und schärfte meinen Blick.
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürcht‘ ich kein Unglück, denn du bist bei mir.
Das hattest du mir entgegengeschleudert, mir, dem Schemen im Zwielicht. Das Zittern erstarb, irgendetwas in dir gab dir die Kraft von mir weg zu rutschen. Ich musste lachen, denn der Fluchtversuch war auf der einen Seite zwar mutig – auf der anderen aber nicht von Erfolg gekrönt. Zwei Schritt von mir und ich wäre über dir. Das war, tja, wie schon gesagt: lachhaft.
Als du mein Lachen hörtest, passierte etwas in dir. Ich konnte es sehen, konnte sehen, wie die Angst und die Härte aus deinem Leib wichen. Konnte sehen, wie alles an dir friedlich und ruhig wurde. Ich gluckste noch ein paar Mal, bis auch ich wieder in die Stille eintauchte. Alles was man noch hören konnte, war unser beider Atem.
Ich wusste nicht recht, was ich mit dir anfangen sollte. Die Familie hätte die nächsten Tage keinen Hunger mehr zu leiden und eine Trophäe für den Führer unserer Enklave wäre so verkehrt auch nicht, da hast du dich einfach zur Ruhe gebettet. Hast dich auf die Seite gedreht, die Arme unter den Kopf geschoben und geschlafen.
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürcht‘ ich kein Unglück, denn du bist bei mir.
Leise murmelte ich die fremden Klänge vor mich hin, lauschte und spürte in mich hinein. Und in dem gleichen Maße wie du, der Fremde, auf mein Lachen reagiert hattest, spürte ich jetzt wie sich ein Gefühl von friedlicher Zuversicht in mir ausbreitete. Ich konnte mir nicht länger vorstellen, dir den Stecken über den Schädel zu ziehen, um dich dann über meine Schulter gelegt nach Hause zu tragen. Was nun? Du hattest mich mit deinem Akt des Vertrauens in die Pflicht genommen. Also griff ich den Stab fester, kauerte mich an den Wegesrand und wachte über dich. Die halbe Nacht.
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürcht‘ ich kein Unglück, denn du bist bei mir. Dein Stecken und Stab trösten mich.
Deine Worte weckten mich aus dem leichten Dämmerschlaf in den ich gefallen war. Du hattest sie gewispert, während du deine Hand ausstrecktest um meinen Stecken zu berühren. Doch anstatt dich auf der Stelle in einen Kampf zu verwickeln – der Stecken war ein Tabu, nur der Besitzer durfte ihn führen, ihn berühren. Der Stecken war uns so heilig wie unser Körper! – hielt ich still. Ich nahm dein Staunen wahr und Fragen, so viele Fragen, die unausgesprochen zwischen uns schwebten.
Aber wie sollten wir miteinander sprechen? Du kommunizierst mit Schwingungen, die ich nicht verstehe. Wir nutzen nonverbale Empathie. Du reagierst darauf in einer anderen Weise, als wir es tun. Ich wusste, du gehörst hier nicht her. Aber woher bist du gekommen?
Da erhob ich mich und richtete mich zu meiner vollen Größe auf. Das machte dir Angst, ich konnte es riechen. Auch, dass du diese Angst unterdrücken wolltest. Es gelang dir recht gut. Dennoch lachte ich einmal auf, um dich zu beruhigen. Dann lud ich dich auf meine Schulter, nahm die Witterung auf und schnürte durch die Dunkelheit, hin zur großen Ebene. Ich sah ein Objekt halb aus dem Boden ragen. Im Hintergrund war ein weiteres Objekt, augenscheinlich funktionstüchtig. Kleine Lichter erhellten den nahen Umkreis. Ich wusste nicht warum, aber ich spürte, dass du hier sein solltest.
Ich setzte dich behutsam ab und richtete mich wieder auf. Da sirrte die Luft und etwas traf meine schwere Lederhaut in Brusthöhe. Es brannte wie Feuer und ich schrie auf. Eine Flut von Angst, Unverständnis, Fragen über Fragen strömte aus mir heraus. Ich fiel zu Boden und stützte mich mit meinen vier oberen Gliedmaßen ab. Ein zweiter Schmerz schlug in mich ein.
Da belltest du etwas zu den Wesen im diesigen Schein der Lampen, die dir glichen. Du stelltest dich vor mich und zücktest einen kleinen Stecken. Du hast irgendetwas damit gemacht, denn plötzlich sirrte die Luft nicht mehr. Stattdessen tauschtet ihr Schwingungen aus, laut und unverständlich. Aber irgendwann war Stille. Die Lichter wurden heruntergeregelt.
Da hast du dich zu mir gekniet. Du hast mich berührt. Sanft, an der Schulter, an der Stirn. Du warst besorgt. Und traurig, Und stauntest noch immer.
Da sah ich dich an und sprach:
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürcht ich kein Unglück.
Und du fielst mit ein:
Denn du bist bei mir. Dein Stecken und Stab trösten mich.
Jetzt bist du fern, fern, fern. Und von unserer Begegnung bleiben neben den Narben nur diese Worte. Ich weiß nicht was sie bedeuten, welcher Sinn hinter den Schwingungen steckt. Aber Ich weiß, was sie in dir auslösen. Und ich danke dir für die Zuversicht, die du mit mir geteilt hast.