Ich wanderte durch den Wald, in der Abenddämmerung, und war in meinen Gedanken versunken. So tief, dass ich so manche Wurzel übersah und an ihr hängen blieb. So tapste ich mehr, als das ich schritt, durch den dunklen, nach Tann und Harz duftenden Wald, aus dessen Unterholz sich manche Brombeerranke an meine Rockschöße klammerte. Irgendwann erreichte ich den Tümpel, von dem man sich so manche Absonderlichkeit hinter vorgehaltener Hand dahintuschelte. Magisch sollte der Ort sein, verzaubert, verwunschen, nicht von dieser Welt.
Aber ich sah nur einen dunklen Weiher, von viel Unterholz umgeben. Nur wenige Stämme hatten sich um die schwarzöligen Wasser zusammengefunden, dafür um so mehr Brombeeren, die in einem ebenso sattsamen Schwarz glänzten wie die Tiefen der Wellen, die von den zittrigen Wasserläufern ausgelöst, sich über die gesamte Oberfläche ausbreiteten. Ich sah hier keine Magie. Aber der Weg war weit gewesen und die Füße schmerzten, also suchte ich mir einen Platz am Rande der Wasser und tauchte die Zehen in das Schwarze, Kühle. Ich versank wieder in meinen unsichtbaren Gedanken und bemerkte dabei gar nicht, wie sich die Nacht über dieses entlegene Waldstück senkte. Irgendwann öffnete ich die Augen, verwundert, weil alles so still und stumm war. Die Geräusche des Waldes, die ich erst vorhin noch als Hintergrundrauschen abgespeichert hatte, waren zurückgetreten und machten einer allumfassenden Abwesenheit allen Lärms Platz.
Schon wollte sich mein Herz beklommen zusammenziehen, da glommen auf einmal auf der gegenüberliegenden Seite des Weihers helle Kugeln in der Dunkelheit auf. Das Licht war sanft und weich, dabei aber hell und klar und entschieden, so wie der Mond, der wahrscheinlich über den Wipfeln stand, allein, ich konnte ihn von meinem Platz nicht sehen.
Aber wer brauchte schon den Mond, wenn er dieses Schauspiel erleben durfte. Die Kugeln schienen in der Luft zu schweben, erst nach und nach erkannte ich, dass sie auf Stielen oder Hälsen steckten, und dass sie nicht vom Wind bewegt wurden, sondern ihrem eigenen Rhythmus folgten. Manche Hälse trugen zwei oder mehr Augen. Ja, Augen, ich erkannte sie an den Pupillen. Seltsam mutete das Bild an, das sich mir da bot.
„Was seht ihr euch an?“ fragte ich irgendwann, leise, vorsichtig, um die Magie des Augenblicks nicht zu zerstören.
„Dich“, flüsterte mir der Wind zu. Oder waren es meine müden Gedanken, die mir diese Antwort vorgaukelten?
„Was seht ihr?“
„Dich.“
„Was gefällt euch daran?“
„Alles.“
„Warum?“
„Warum nicht?“
„Was gefällt euch nicht?“
„Nichts.“
„Warum?“
„Weil du du bist.“
„Aber ich habe nichts zu bieten.“
„Du bist genug.“
Da stand ich auf, nicht länger müde, sondern erfrischt. Durch das Wasser und die kühle Nachtluft, wollte ich mir einreden. Doch ich wusste, es waren die, die sahen, die meine Lebenskräfte wieder erweckt hatten. Ich drehte mich um. „Dank euch, ihr Lichter. Die Alten haben recht gesprochen, dieser Ort ist zauberhaft.“ Und so kehrte ich in mein Leben zurück. Schritt für Schritt.
Aber ich sah nur einen dunklen Weiher, von viel Unterholz umgeben. Nur wenige Stämme hatten sich um die schwarzöligen Wasser zusammengefunden, dafür um so mehr Brombeeren, die in einem ebenso sattsamen Schwarz glänzten wie die Tiefen der Wellen, die von den zittrigen Wasserläufern ausgelöst, sich über die gesamte Oberfläche ausbreiteten. Ich sah hier keine Magie. Aber der Weg war weit gewesen und die Füße schmerzten, also suchte ich mir einen Platz am Rande der Wasser und tauchte die Zehen in das Schwarze, Kühle. Ich versank wieder in meinen unsichtbaren Gedanken und bemerkte dabei gar nicht, wie sich die Nacht über dieses entlegene Waldstück senkte. Irgendwann öffnete ich die Augen, verwundert, weil alles so still und stumm war. Die Geräusche des Waldes, die ich erst vorhin noch als Hintergrundrauschen abgespeichert hatte, waren zurückgetreten und machten einer allumfassenden Abwesenheit allen Lärms Platz.
Schon wollte sich mein Herz beklommen zusammenziehen, da glommen auf einmal auf der gegenüberliegenden Seite des Weihers helle Kugeln in der Dunkelheit auf. Das Licht war sanft und weich, dabei aber hell und klar und entschieden, so wie der Mond, der wahrscheinlich über den Wipfeln stand, allein, ich konnte ihn von meinem Platz nicht sehen.
Aber wer brauchte schon den Mond, wenn er dieses Schauspiel erleben durfte. Die Kugeln schienen in der Luft zu schweben, erst nach und nach erkannte ich, dass sie auf Stielen oder Hälsen steckten, und dass sie nicht vom Wind bewegt wurden, sondern ihrem eigenen Rhythmus folgten. Manche Hälse trugen zwei oder mehr Augen. Ja, Augen, ich erkannte sie an den Pupillen. Seltsam mutete das Bild an, das sich mir da bot.
„Was seht ihr euch an?“ fragte ich irgendwann, leise, vorsichtig, um die Magie des Augenblicks nicht zu zerstören.
„Dich“, flüsterte mir der Wind zu. Oder waren es meine müden Gedanken, die mir diese Antwort vorgaukelten?
„Was seht ihr?“
„Dich.“
„Was gefällt euch daran?“
„Alles.“
„Warum?“
„Warum nicht?“
„Was gefällt euch nicht?“
„Nichts.“
„Warum?“
„Weil du du bist.“
„Aber ich habe nichts zu bieten.“
„Du bist genug.“
Da stand ich auf, nicht länger müde, sondern erfrischt. Durch das Wasser und die kühle Nachtluft, wollte ich mir einreden. Doch ich wusste, es waren die, die sahen, die meine Lebenskräfte wieder erweckt hatten. Ich drehte mich um. „Dank euch, ihr Lichter. Die Alten haben recht gesprochen, dieser Ort ist zauberhaft.“ Und so kehrte ich in mein Leben zurück. Schritt für Schritt.