Es war einmal eine kleine Packung frischen, gar köstlich duftenden Popcorns, das frisch im Kinocenter am Hauptbahnhof befüllt worden war. Ein buttriger, zuckersüßer Duft umwehte das kleine Wesen, das in der Größe "Kinderportion" im Regal saß und darauf wartete, von Kinderhänden begrapscht und geleert zu werden. Aber eigentlich wollte es nur eines: das Cinema erleben. Es wollte Filme sehen, viele Filme, lustige, dramatische, gruselige. Das mit den Kindern hatte man ihm nur eingeredet. Es sollte sich eben so verhalten, wie es sich für eine anständige Packung Popcorn eben gehörte. Als die kleine Packung dreier Kinder ansichtig wurde, die ihr mühsam erspartes Taschengeld auf den Tresen abzählten, während sie irgendetwas von Paw Patrol faselten, da wurde sie sehr ruhig und lehnte sich in die hintere Reihe Popcorn. Sie wollte eine Cineastin werden, aber dafür brauchte es andere Filme als Paw Patrol.
Der Kelch, respektive die Hand des Kinomitarbeiters wanderte an ihr vorbei und ließ sie im Regal stehen. Da freute sie sich so sehr, dass sie erhitzte und vor Popcorn überquoll. Da wurde der Angestellte doch auf sie aufmerksam.
"Ja, wer bist denn du?", fragte er sanft und freundlich. Die Tüte raschelte etwas. Da piekte der junge Mann die Tüte in die Seite, so lange bis sie quiekte und giggelte und sich vor Lachen nicht mehr halten konnte.
"Ich bin Poppy", krähte sie schließlich. "Poppy Popp Päng!"
Da schmunzelte der junge Mann und stellte sich als Dave vor. Poppy erzählte ihm ohne Umschweife von ihrem Traum, Cineastin zu werden. Mit Abschluss und allem Tritrara. Da schmunzelte Dave erneut und nahm Poppy vom Regal. In den kommenden Tagen schmuggelte er sie in jeden Kinosaal des Centers. Sie sah Dramen, Komödien, Thriller, sogar einen Horrorfilm, aber da quiekte sie zu laut, als das man sie hätte geheim halten können. Beinahe wären Dave und Poppy aufgeflogen.
Also ging es weiter mit Animationsstreifen, Dokumentationen, Biopics und Sportfilmen. Poppy sog die Filme in sich auf, wie das Popcorn die flüssige Butter.
Doch eines Tages stand nicht Dave am Tresen, sondern Howard, ein tumber Junge, der keinerlei Gespür für Dramatik oder den großen Auftritt hatte. Ebenso wenig für die leisen Zwischentöne.
Nun kam es, dass Howard kein Auge für die rechte Menge Popcorn hatte, das gerade an einem Samstag in rauen Massen vorrätig sein musste. Und so standen vor der siebzehn Uhr Vorstellung nur noch zwei Tüten "Kinderportion" im Regal - eine Namenlose und Poppy. Während Poppy voller Furcht zitterte, dass das Popcorn in ihrer Tüte raschelte, summte die Namenlose voller Vorfreude auf klebrige Kinderhände, mampfende Mäuler und kauende Kiefer. Aber Howard war diesen Lauten gegenüber komplett unempfindlich und achtete nicht auf jedwede Präferenz. So kam es also wie es kommen musste. Vier affektierte Mädchen älteren Semesters, gekleidet in rosa T-Shirts mit "Mattel"-Aufdruck, wollten sich nur eine einzige Kinderportion Popcorn teilen. Ein Frevel, denn wenn Popcorn, dann auch richtig, aber nicht nur an einer Flocke knabbern und dann am trockenen Finger saugen! Jedenfalls standen die chancen für Poppy gleich gut, gleich schlecht, dass Howard sie an die Nihilistinnen in rosarot weiterreichte.
Der Rest erzählt sich schnell. Poppy hatte kein Glück. Jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne. Bevor sie sich "Barbie" bis zum bitteren Ende ansehen musste, war sie aufgegessen und geleert, zerknüllt und achtlos fortgeworfen. Aber sie behielt bis zum Schluss Selbstachtung und Würde und den Soundtrack von Pulp Fiction.
Der Kelch, respektive die Hand des Kinomitarbeiters wanderte an ihr vorbei und ließ sie im Regal stehen. Da freute sie sich so sehr, dass sie erhitzte und vor Popcorn überquoll. Da wurde der Angestellte doch auf sie aufmerksam.
"Ja, wer bist denn du?", fragte er sanft und freundlich. Die Tüte raschelte etwas. Da piekte der junge Mann die Tüte in die Seite, so lange bis sie quiekte und giggelte und sich vor Lachen nicht mehr halten konnte.
"Ich bin Poppy", krähte sie schließlich. "Poppy Popp Päng!"
Da schmunzelte der junge Mann und stellte sich als Dave vor. Poppy erzählte ihm ohne Umschweife von ihrem Traum, Cineastin zu werden. Mit Abschluss und allem Tritrara. Da schmunzelte Dave erneut und nahm Poppy vom Regal. In den kommenden Tagen schmuggelte er sie in jeden Kinosaal des Centers. Sie sah Dramen, Komödien, Thriller, sogar einen Horrorfilm, aber da quiekte sie zu laut, als das man sie hätte geheim halten können. Beinahe wären Dave und Poppy aufgeflogen.
Also ging es weiter mit Animationsstreifen, Dokumentationen, Biopics und Sportfilmen. Poppy sog die Filme in sich auf, wie das Popcorn die flüssige Butter.
Doch eines Tages stand nicht Dave am Tresen, sondern Howard, ein tumber Junge, der keinerlei Gespür für Dramatik oder den großen Auftritt hatte. Ebenso wenig für die leisen Zwischentöne.
Nun kam es, dass Howard kein Auge für die rechte Menge Popcorn hatte, das gerade an einem Samstag in rauen Massen vorrätig sein musste. Und so standen vor der siebzehn Uhr Vorstellung nur noch zwei Tüten "Kinderportion" im Regal - eine Namenlose und Poppy. Während Poppy voller Furcht zitterte, dass das Popcorn in ihrer Tüte raschelte, summte die Namenlose voller Vorfreude auf klebrige Kinderhände, mampfende Mäuler und kauende Kiefer. Aber Howard war diesen Lauten gegenüber komplett unempfindlich und achtete nicht auf jedwede Präferenz. So kam es also wie es kommen musste. Vier affektierte Mädchen älteren Semesters, gekleidet in rosa T-Shirts mit "Mattel"-Aufdruck, wollten sich nur eine einzige Kinderportion Popcorn teilen. Ein Frevel, denn wenn Popcorn, dann auch richtig, aber nicht nur an einer Flocke knabbern und dann am trockenen Finger saugen! Jedenfalls standen die chancen für Poppy gleich gut, gleich schlecht, dass Howard sie an die Nihilistinnen in rosarot weiterreichte.
Der Rest erzählt sich schnell. Poppy hatte kein Glück. Jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne. Bevor sie sich "Barbie" bis zum bitteren Ende ansehen musste, war sie aufgegessen und geleert, zerknüllt und achtlos fortgeworfen. Aber sie behielt bis zum Schluss Selbstachtung und Würde und den Soundtrack von Pulp Fiction.