Die Giraffe hatte einen Herzenswunsch, den sie bislang noch nie jemanden erzählt hatte. Auch nicht dem Kakadu, der sie an jedem Morgen zum Kaffee besuchte. Sie hatte ihren Wunsch bislang nur ans Universum gerichtet, doch noch hatte sich auf der Ebene rein gar nichts getan.
Als Kakadu und Giraffe am Tisch im Haus am See saßen, klingelte es an der Tür. Die Post war eingetroffen und in dem Wust von Briefen war auch eine Einladung zu einem Fußballcamp enthalten. Fußball! Da rannte die Giraffe auf die Wiese vor dem Haus, schreckte die Hunde auf und warf ohre Beine in die Luft. Kakadu kam hinterhergeflogen.
„Was machst du da?“, fragte er.
„Ich freue mich!“, wieherte die Giraffe und lachte.
„Aber warum?“
„Weil ich jetzt ein Fußballstar werde, darum! Die werden mein Talent sehen und mich mit Kusshand nehmen.“
Kakadu war da ein wenig anderer Meinung, aber fürs erste wollte er Giraffe seine Freude nicht neiden. Das Leben kam früh genug.
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Selbsthilfegruppe – Einkauf – Hortensie – Terrasse – Burg – Kaktus – Zeitung – Süßigkeiten – Uhr – Spiel
Amila kam mit ihrem Einkauf für das allwöchentliche Treffen der Selbsthilfegruppe zurück nach Hause. Nachdem sie die Taschen und Tüten in der Küche abgestellt hatte, trat sie auf die Terrasse und goss ihre blaurosafarbene Hortensie. Die hatte, im Gegenteil zum Kaktus, zum Schwiegermutterthron, das Wasser dringend nötig.
Amila sah auf ihre Uhr – es war spät geworden und sie musste dringend zur Burg, wie sie alle das Gebäude nannten, in dem sie sich zu Spiel und Süßigkeiten trafen. Selbst die Zeitung hatte den Begriff übernommen, als sie den Bericht über die Nachsorge von Psychiatriepatienten herausbrachten. Seitdem hatte sich der Zulauf zu der Gruppe verdoppelt und Amila konnte sich über eine erweiterte Zuwendung vom Staat freuen. Endlich konnte sie die Vortragenden einladen, die ihnen wirklichen Nährwert brachten. Nicht das Spielen nicht auch gut wäre, aber manchmal hatte ein wenig Input auch etwas für sich. Und so packte Amila ihre Taschen und machte sich auf den Weg.