Ich habe die Lesung damals absagen müssen, da meine Mutter nur wenige Tage zuvor verstorben war und ich mich nicht in der Lage sah, Menschen zu unterhalten - besonders nicht mit einer Geschichte, in der meine Eltern so eingearbeitet sind, wie in der vorliegenden, die zudem auch noch vom Tod einer Familie handelt.
Ich danke Thorsten Küper aber dafür, dass ich die Lesung heute nachholen durfte, denn sie ist mir wichtig. Eben weil sie ihre Wurzeln in meinem Elternhaus hat.
Und so habe ich vor 19 Zuhörern meine Geschichte vortragen dürfen - ich freue mich über jedes offene Ohr und hoffe, dass sich die Melancholie alsbald wieder verflüchtigt hat.
Leider war ich so aufgeregt, dass ich selber kein Bild gemacht habe - aber Buk tom Bloch war da und hat dies übernommen und ich bin mir fast sicher, dass ich hier eines mit seiner Genehmigung präsentieren darf.
[EDIT: Buk Tom Bloch hat getreulich photographiert und die Bilder lizensfrei auf seinem Blog veröffentlicht. Die schönsten drei habe ich mir gepickt, seinen ganzen Beitrag kannst Du hier einsehen: http://buktomblog.blogspot.de/2017/06/titanische-tragik-in-sl-sf-lesung.html?spref=fb ]
Begonnen hat er weitaus fröhlicher, surrealer und phantastischer. Da sitzt man die ganze Zeit an der Vorbereitung für den U-Con, erstellt Dateien, schneidet Jingles zurecht - steckt kurz den Kopf in die Wirklichkeit um einem Freund zu gratulieren und erfährt dann, dass man dringend seine eMails lesen soll.
Und dort steht dann zu lesen - dass man soeben den Kurd Laßwitz Preis gewonnen hat!
Ab da bin ich ausgeflippt. Habe wieder den Con vorbereitet - und bin wieder ausgerastet. Ehrlich - ich kann es nicht glauben, muss es aber wohl, vor allem da der Holde mich seit dem Morgen stets als KLP-Preisträgerin bezeichnet. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Aber in einem Moment, beim Kaffetrinken auf dem Balkon, kam die Trauer zurück. Meine Mutter hat es nicht mehr erfahren. Ich hätte es mir gewünscht. Denn es hätte sie mit Freude und Stolz erfüllt - und ihr einen guten Moment verschafft. So wie mir. Ich hoffe, dass sie es da mitbekommt, wo immer sie auch ist. Dass sie ihre Mitseelen anschubst und sagt: Hey, dass ist meine Tochter! Mein Kind.
.. und nun ist der Tag aufgebraucht, ich wanke ins Bett und werde einfach mal schlafen. Morgen früh kann ich mich immer noch mal zwicken.