Es war einmal ein kleiner Maulwurf, dem wuchs eines Tages eine Karotte als Nase. Er wusste nicht, wie das geschehen konnte, er war kein Nasenspezialist, aber er musste nun damit lernen zu leben. Doch das gestaltete sich recht schwierig. Denn jedes Mal wenn er sich durch die feuchte, dunkle Krume grub, blieb seine Nase im Wurzelgeflecht der Bäume hängen oder stieß gegen die unzähligen Steine, die in dem noch umzuwühlenden Erdreich steckten. Außerdem tuschelten die anderen Maulwürfe hinter ihren breiten Grabschaufeln gar manches lästerliche Wort. Und immer genau so laut, dass es unser Maulwurf hörte. Am häufigsten wurde folgender Reim zitiert: Möhrenwurf, Möhrenwurf, der hat ja eine Möhre druff!
Nein, von denen konnte der Möhrenwurf nichts erwarten, erst recht kein Mitgefühl.
Als er eines Tages, fern jeder Gesellschaft, sich an die frische Luft grub, um sich etwas von der gleißenden Wärme auf den Pelz brennen zu lassen, geriet ihm ein Regenwurm vor die Pranken. Lecker, lecker, dachte er und schmatzte er, denn er liebte einen guten Snack zur rechten Zeit und die Zeit war ihm eigentlich immer recht. Doch da wand sich der Wurm in seinem Griff und fiepte bitterlich. Er entzog sich so peu a peu den Grabschaufeln und ringelte sich in höchster Not um die Möhre, die aus des Maulwurfens Gesicht in die Welt hinausspitzte.
„Bitte friss mich nicht, oh Möhrenwurf, ich kann dir vielleicht helfen!“
„Ach, mir ist nicht zu helfen, und dir auch nicht, wenn ich das recht spüre.“
„Halt! Stopp!“, rief da der Wurm, „Ich habe gehört, wie dich die anderen Maulwürfe verspotten. Und ich habe gesehen, dass die sich viel schneller durch die Erde wühlen können, als du es vermagst. Und deswegen sind die ganzen Futtergründe leer, während du dir deine Möhre hältst und wehklagst.“
Der Möhrenwurf hörte still zu. Dann räusperte er sich doch und hub an: „Und wie willst du mir helfen, sprich? Kannst du etwa meine Nase stutzen?“
„Nein, aber ich kann dir zeigen, wie du in Wallung kommst. Dreht sich deine Möhre, dann wird sie zu einem Bohrer. Und hui, fliegst du durch das Erdreich!“
„Und wie komm ich in Rotation?“
„Lass mich mal machen!“ Und der Regenwurm wand sich schnell und schneller noch um des Maulwurfens Möhre, bis die nicht mehr fest verpflanzt in dem Gesicht unseres Möhrenwurfes ruhte, sondern sich drehte, dass es eine Freude war. Da ließ der Regenwurm los und sah dem Möhrenwurf hinterher, der wie vom Blitz getroffen durch den Boden fuhr, wie eine Rakete, so schnell.
Der Möhrenwurf dirigierte sich in seinem Kawumms zur Schneckenhöhle, und als er sie erreichte, stoppte er schnaufend. Die anderen Maulwürfe waren noch nicht da. Dafür aber viele Schnecken. Da hielt der Möhrenwurf eine ausgedehnte Snackzeit ab, was die Schneckenpopulation eindeutig dezimierte. Als er sich einen fetten Rülpser nicht länger verkneifen konnte, kamen die anderen Maulwürfe in die Höhle. Verwundert sahen sie den viel gepiesackten Möhrenwurf, der völlig eins mit sich und der Welt und seiner absonderlichen Nase war.
Seit diesem Tag war dem Möhrenwurf egal, was irgendein anderer über ihn sagte. Und er fing sogar an, seine Nase zu schätzen. Sie fühlte sich immer noch anders an, als eine Maulwurfnase nun mal war, aber sie brachte ihm einen entscheidenden Vorteil: Schnelligkeit und Mobilität. Und die fettesten Schnecken und Würmer obendrein. Liebe geht halt durch den Magen. Erst recht durch den unseres Möhrenwurfs.
Nein, von denen konnte der Möhrenwurf nichts erwarten, erst recht kein Mitgefühl.
Als er eines Tages, fern jeder Gesellschaft, sich an die frische Luft grub, um sich etwas von der gleißenden Wärme auf den Pelz brennen zu lassen, geriet ihm ein Regenwurm vor die Pranken. Lecker, lecker, dachte er und schmatzte er, denn er liebte einen guten Snack zur rechten Zeit und die Zeit war ihm eigentlich immer recht. Doch da wand sich der Wurm in seinem Griff und fiepte bitterlich. Er entzog sich so peu a peu den Grabschaufeln und ringelte sich in höchster Not um die Möhre, die aus des Maulwurfens Gesicht in die Welt hinausspitzte.
„Bitte friss mich nicht, oh Möhrenwurf, ich kann dir vielleicht helfen!“
„Ach, mir ist nicht zu helfen, und dir auch nicht, wenn ich das recht spüre.“
„Halt! Stopp!“, rief da der Wurm, „Ich habe gehört, wie dich die anderen Maulwürfe verspotten. Und ich habe gesehen, dass die sich viel schneller durch die Erde wühlen können, als du es vermagst. Und deswegen sind die ganzen Futtergründe leer, während du dir deine Möhre hältst und wehklagst.“
Der Möhrenwurf hörte still zu. Dann räusperte er sich doch und hub an: „Und wie willst du mir helfen, sprich? Kannst du etwa meine Nase stutzen?“
„Nein, aber ich kann dir zeigen, wie du in Wallung kommst. Dreht sich deine Möhre, dann wird sie zu einem Bohrer. Und hui, fliegst du durch das Erdreich!“
„Und wie komm ich in Rotation?“
„Lass mich mal machen!“ Und der Regenwurm wand sich schnell und schneller noch um des Maulwurfens Möhre, bis die nicht mehr fest verpflanzt in dem Gesicht unseres Möhrenwurfes ruhte, sondern sich drehte, dass es eine Freude war. Da ließ der Regenwurm los und sah dem Möhrenwurf hinterher, der wie vom Blitz getroffen durch den Boden fuhr, wie eine Rakete, so schnell.
Der Möhrenwurf dirigierte sich in seinem Kawumms zur Schneckenhöhle, und als er sie erreichte, stoppte er schnaufend. Die anderen Maulwürfe waren noch nicht da. Dafür aber viele Schnecken. Da hielt der Möhrenwurf eine ausgedehnte Snackzeit ab, was die Schneckenpopulation eindeutig dezimierte. Als er sich einen fetten Rülpser nicht länger verkneifen konnte, kamen die anderen Maulwürfe in die Höhle. Verwundert sahen sie den viel gepiesackten Möhrenwurf, der völlig eins mit sich und der Welt und seiner absonderlichen Nase war.
Seit diesem Tag war dem Möhrenwurf egal, was irgendein anderer über ihn sagte. Und er fing sogar an, seine Nase zu schätzen. Sie fühlte sich immer noch anders an, als eine Maulwurfnase nun mal war, aber sie brachte ihm einen entscheidenden Vorteil: Schnelligkeit und Mobilität. Und die fettesten Schnecken und Würmer obendrein. Liebe geht halt durch den Magen. Erst recht durch den unseres Möhrenwurfs.