Der Regen schnürte an diesem Tag in feinperligen Strängen vom Himmel. Ich grübelte, wie so oft. Was war meine Motivation, hier zu sein? Welche Pläne wollte ich, wenn, überhaupt umsetzen? Meine Erwartungen waren verschwindend gering, denn der Therapiehund hatte längst versagt. Er war felliges Beiwerk, das mich nicht mochte und ich ihn nicht. Da waren mir meine Sprosse der Venusfliegenfalle wesentlich lieber. Sie waren ehrlicher. Happs und tot bist du. Aber Schubladendenken half nicht weiter. Ich liebe, also bin ich glücklich. Literatur dazu gab es massenhaft. Aber so war es eben in einer Co-Abhängigkeit. Die war wie in Beton gegossen und somit schwer loszuwerden- C'est-ca. Es konnte nur besser werden.
Wut - Musik - Hysterie - abgeschnitten - Notbeleuchtung - Wahnsinn - Handschellen - Narzisst - Synapsen - Kontrollverlust
Der Narzisst war wieder da. Irgendwann stand er da, mitten in der Gruppe und ihre Wut war wieder da. Es war galoppierender Wahnsinn was sein Erscheinen mit ihr anstellte. Die Hysterie lauerte am Rande ihres Denkens. Sie rief die Musik ihrer inneren Playlist ab, befeuerte ihre Synapsen mit Elektro Swing, bis sie kurz vor dem Kontrollverlust stand. Aber er war noch immer da, hatte sich wie ein Stein ins Brett gebohrt und sie konnte sich nicht abschneiden von ihrem Hass, konnte sich nicht zurückhalten.
Später, im Licht der Notbeleuchtung, wurde sie in Handschellen abgeführt. Sie wusste nicht, was geschehen war. Aber sie waren alle so vorsichtig mit ihr, so freundlich, so einfühlsam. So musste sich das also anfühlen: TILT!