Ich schreibe derzeit wieder an einer Kurzgeschichte. Sie trägt den blumigen Titel "Die singenden Gärten von Floralys" und es geht dabei um Übergriffigkeit, menschliche Arroganz und Aussöhnung. Alien Flora und kolonisierende Menschheit finden zu einer gemeinsamen Kooperation und das ginge ohne eine Grundintelligenz auf beiden Seiten nicht. Und da ist das Thema der Geschichte - Intelligenz, und dies nicht künstlich sondern gelebt und gewoben aus Empathie und Bauchgefühl, aus Logik und Zuversicht. Es macht ungemein Spaß in diese Welt einzutauchen und sich auf den Weg der Pflanzen zu begeben. Die in harmonischen Zeiten singen, zu Beginn der Geschichte aber schreien, toben, geifern und fauchen. Wenn es soweit ist, gebe ich Laut, wo sie denn zu lesen sein wird. Die Geschichte um die singenden Gärten von Floralys.
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Die 35te Ausgabe von Nova ist im Dezember erschienen. Mit einem Titelbild, das aus meiner Feder stammt - der Punkmermaid. Dazu gesellt sich eine Geschichte, die nicht von mir sondern von meiner Lektorin illustriert wurde - Motherhood V. Dafür durfte ich aber zwei andere sehr schöne Geschichten illustrieren. Jetzt hoffe ich, dass diese Ausgabe, die aus rein weiblicher Hand stammt - was Illustrationen, Stories und Sekundärliteratur betrifft, da draußen ihre Freunde findet. Ein Thema gibt es übrigens auch: Mutterschaft. Kann anstrengend sein, überfordernd, aber auch gespickt mit Glücksgefühlen. Man muss es selbst erlesen.
Da isses, das neue Baby. Seit zwei Tagen schon als E-Book zu erhalten, das bedeutet,
dass meine Belegechsen schon bald bei mir eintreffen müssten. 12 Stück habe ich dann hier vor Ort, bereit, signiert auf die Wanderschaft zu gehen, zu demjenigen, wer zugreifen und die Chance nutzen möchte. Also meldet euch, am besten gleich, dann kann ich dein Exemplar sofort nach Eintreffen an dich verschicken. Nutzt gerne das Kontaktformular oder die Kommentarfunktion oder schickt mir eine Mail, wir finden uns! Liebe Grüße! Mit diesem Titel versehen kam am Tag vor meiner Entlassung aus den schützenden Armen der Klinik eine Mail meines Lieblingsverlegers bei mir an. Enthalten war der fertige Buchblock meines Nachfolglings zu Salzgras und Lavendel. Und mit der Bitte um Fahnenkorrektur versehen.
Schöner kann meine Zeit außerhalb der Klinik kaum beginnen! Jetzt habe ich das Skript zur Hälfte durch, hole einmal tief Luft und mache gleich weiter. Und dann, vielleicht ganz bald, darf ich Dornengras und Ginsterzweig schon in den Händen halten... Wer weiß? Ich freue mich jedenfalls und hoffe, ihr freut euch auch auf Douglas und Kaynee Hewitt, auf Sue Muller und Al Lowinski, auf Ariel Woschlodiec und Pete Regis und wie sie alle heißen. Und auf das Miracle und den Miracle of Boom. Hach, es wird schön, Leute! Erikas Worte
Hängematte - Wasserball - Sonnenschirm - Wellenbad - Eis - leckere Getränke - chillen - weißer Sand - Palmen - nette Kellner Die leeren Gläser verschiedenster leckerer Getränke waren um meine Hängematte herum abgestellt. Ich chillte wild entschlossen an dieser Stelle, unter diesem Sonnenschirm am weißen Sand unter zwei Palmen. Ich verpasste den Wasserball und das Wellenbad und ließ mir lieber ein Eis nach dem anderen bringen, wahlweise noch ein leckeres Getränk mehr. Und alles nur, weil ich in die tief dunkelbraunen Augen von Ramon blicken und sein hastig dahingemurmeltes "Für dich, schöne Senhorita!" hören wollte. Oh ja, Ramon, der netteste Kellner der ganzen Schar. Ramon, du Held meiner schlafumwobenen Träume! Ramon! - Okay, danke für die Pina Colada, danke für nichts, Cruz. Danke, aber geh! Patricks Worte Natur - Wanderweg - Bergsee - Schnee - Campingkocher - Kaffee - Schlafsack - Sonnenaufgang - Klettern - Freiheit Ich trat einen Schritt vom Wanderweg fort, hin zu der Abbruchkante, an der sich der klare Bergsee brach. Sollte ich hinunterklettern und so den direkten weg nehmen? Aber nein, Schlafsack und Ausrüstung wogen zu schwer und so nahm ich mir die Freiheit, dem Weg weiter zu folgen. Ich passierte einige wenige Schneefelder und errichtete am späten Nachmittag mein Lager am Ufer des Sees. Am nächsten Morgen begrüßte ich den Sonnenaufgang mit einem Kaffee frisch auf dem Campingkocher gebraut. Ich stand an den Wassern, blickte auf das Gipfelpanorama um mich herum und war hier und jetzt eins mit der Natur. Ein kostbarer Moment mehr, um ihn im Herzen einzuschließen. Ein goldener Funken im Kampf gegen das Dunkle, Trübe. Dimis Worte für Betzy Roadrunner - Puls - Tod - schräg - Musik-Junkie - Frau Lehrerin - Bücherwurm - Waldhaus - Herr Esel - Esteban Frau Lehrerin, Frau Lehrerin - Ihr Handy schallt! DA schreckt unser Musik-Junkie hoch, hat Puls und eilt dem Road Runner gleich zur Musikbox. Wäre sie jetzt nur im Waldhaus! Da könnte sie ihrer morbiden Freude am Tod frönen, sich wie ein Bücherwurm durch den SUB wühlen. Und wenn sie dann noch in der Gesellschaft von Herrn Esel und Esteban chillen könnte, dann wäre ihr Tag perfekt. Frau Lehrerin, was machen wir denn jetzt? Da wird ihr klar, dass sie nicht im Waldhaus sitzt, sondern in der Schule, dem zweitliebsten Ort auf der Welt. Denn ihre Schüler sind die Tollsten und sie ist die schrägste Frau Lehrerin, die ihre Crew bekommen kann. "Du hast doch nur deine fünf Minuten!"
"Kinder mit 'nem Willen, kriegen was auf die Brillen." "Du und deine ewigen Widerworte!" Ich hatte keine Chance. Ernst genommen zu werden, wütend sein zu dürfen. Alles wurde von oben abgeschmettert, eingestampft. Und jetzt? Flippe ich aus, wenn ich mich in meiner Autonomie bedroht fühle. Am häufigsten in meiner Ehe. Denn in allen anderen Situationen ist es ja so, dass ich nicht aufmucken darf. Das ich ruhig bleiben muss, überlegt. Leidenschaftslos. Aber beim Holden? Da kann ich mal so richtig vom Leder ziehen, da kann ich so richtig die Sau rauslassen. Oder. Oder? Nein, das ist auch nicht okay. Warum immer die Trennungskarte ziehen und sinnbildlich Geschirr zerdeppern, wenn es mit etwas Reflektion auch anders gehen könnte? Nehmen wir mal an, wir lägen wieder im Clinch. Warum denn nicht sagen "Heys, ich bin wütend! Ich rase geradezu! Lass mich das durchziehen und wage es nicht, mich zu besänftigen!" Und dann erst einmal räumlich trennen. Und wütend sein, bockig, trotzig, mit dem ganzen Körper und hinterher alles ausschütteln. Im Tanz vielleicht. Und dann kann man immer noch reden. Ich habe heute Tanztherapie. Vielleicht können wir die Wut zum Thema machen, ich weiß es nicht, wünsche es mir aber sehr. Ich will ernst genommen werden in meinem Gefühl. Ich will ernst genommen werden in meiner Wut. Ich will nicht immer vernünftig sein, logisch denken, rational handeln. Ich will auch mal nicht okay sein mit allem und allen. Ihr könnt mir mal gepflegt den Buckel runterrutschen, wenn's denn sein soll. Ich will nicht länger alles hinnehmen. Ich will aber auch nicht länger Geschirr zerdeppern, Brücken abreißen oder bewusst und vorsätzlich verletzen. Insbesondere nicht den Mann, den ich irgendwie und dann doch liebe. Punkt. Zunächst ein Exkurs zum Thema Streitkultur. Die gibt es im Hause Behrend nicht. Da gibt es jede Menge Missverständnisse, falsche Töne und in meinem Fall das trotzige Kind.. Durch ein Gespräch heute morgen hat sich das trotzige Kind allerdings demaskiert und als das missverstandene Kind gezeigt. Das unterdrückte, das Kind, dem jede Autonomie verwehrt wird. Das Kind, das nicht ernst genommen wird. Jetzt haben wir ein Gefühl mit dem wir arbeiten können und davon beflügelt, wollte ich wissen, wie sich ein gesunder Erwachsener wohl fühlt, wenn er die Wut in sich kanalisiert und sie da ablädt, wo sie hingehört. Und da kommt die Tanztherapie ins Spiel.
Runde 1 4 Schläge verschiedener Qualität - leicht, fest, fester, am festesten Ich habe die Runde mitgemacht und sofort bereut, dass ich diese Übung quasi initiiert habe. Schon war ich im Modus des ängstlichen Kindes gefangen und beinahe wäre ich den alten Gefühlen und Gedanken wieder zum Opfer gefallen, bis ich irgendwann die Eingebung hatte, lauthals "Ach Scheiß drauf" fluchte und zu der Hau drauf Station gestampft bin. Runde 2 Ansage Schläge und dann so hart wie möglich Ich zeigte meinem Therapeuten die volle Hand, fünf Schläge sollten es also werden. Und ich packte den Holzstock mit beiden Händen und drosch damit auf die bedeckten Yogamatten. Danach ging mein Atem schwerer, aber meine Furcht war dahingeschieden. Runde 3 Ansage Schläge und so fest wie möglich Ich fragte meinen Therapeuten, ob ich dabei verbalisieren dürfe. Nach kurzem Zögern nickte er, fragte nach der Anzahl und ließ mich gewähren. Und ich packte den Holzstock und schrie je ein Wort pro Schlag aus mir heraus und zum Schluss hatte man folgendes gehört: DAS.MACHST.DU.NIE.WIEDER! Und das war gut. Es hat gut getan. Und ja, ich habe meine Mutter damit gezüchtigt. Meine Mutter, die mir mit genau den gleichen Worten Schläge verpasst hat. Absacker Geste / Position finden, die das ausdrückt, was wir während der Übung gefühlt haben. Die Qualitäten verändern, die Größe der Bewegung, einen Tanz aus all diesen kleinen Dingen knüpfen. Vielen Dank Hr, W. vom LVR. Sie haben mich wieder großgemacht. Heute haben wir im Einzel über das Kaufen und mich gesprochen. Dabei haben wir zwei verschiedene Kauftypen identifiziert.
Das haben-wollen in hypomanischen Phasen Hier schlägt das undisziplinierte Kind zu, dass gestört im Schlaf-Wach-Rhythmus, morgens um halb vier vor dem Laptop sitzt und hemmungslos, grenzenlos bestellt, was ihm vor die Flinte kommt. Wie kann man ihm beikommen? Ganz pragmatisch muss man den Weg vom Ich will bis zum Kaufabschluss per Klick verlängern, so dass das Kind frustriert in den Sack haut, respektive der gesunde Erwachsene rechtzeitig parat steht. Das Kaufen-wollen im sonstigen Leben Hier geht es um die Überkompensation des Verlassenheitsschemas. Das verlassene Kind sucht Aufmerksamkeit, sucht Nähe, will sich die erkaufen. Wenn Kaufen zum Erlebnis wird, wenn man sich dabei wichtig fühlt und ernst genommen, wenn die Verkäufer einen dann nach Wohl und Wehe entweder umsorgen oder in Ruhe lassen - dann stimmt da was nicht. Hier werden wir in der nächsten Woche eingreifen, werden eine Imagination starten, in der ich nicht nur die Rolle des versorgenden gesunden Erwachsenen einnehme, sondern auch die Rolle des versorgten Kindes. Damit ich selbst erfahre, wie es sich anfühlt, umsorgt zu sein. Damit ich mich an dieses Gefühl erinnern kann, wenn mich die Lust am Kaufen wieder übermannt. Du willst. Ich will.
Ich hebe den rechten Zeigefinger, ich melde auf, will auf mich aufmerksam machen. Doch diese Bewegung, diese Geste, bricht ab, fällt in sich zusammen, verändert sich zu einem Flehen, einem Betteln. Und da geht es längst nicht mehr um Dinge oder Geld, da geht es ums Gesehen werden, ums Dasein. Um einen Schutzschild gegen die Einsamkeit und Leere. Aber: Kinder mit 'nem Willen, kriegen was auf die Brillen. Also bleibt mir nur das Betteln? Das Bitten, das Flehen? Ich fühle mich erbärmlich dabei, werde wütend. Warum muss ich darum bitten, dass die Schläge ausbleiben? Wieso muss ich darum betteln, dass meine Mutter mal einen Abend zuhause bleibt, ohne dass ihr die Nähschüler wichtiger sind als ich? Aber wenn ich in diese Richtung weiterdenke, verbittre ich nur. Nun ja. Bewegen wir uns zur nächsten Station. Du darfst. Ich darf. Ich breite meine Arme aus, es ist als striche ich über eine Decke, auf der gleich ein Buffet der Möglichkeiten ausgebreitet wird. Ich darf alles probieren, alles testen. Ich darf das und ich freue mich. Als würde ich in einem Süßwarenbladen stehen und ohne Rücksicht auf meinen Diabetes so viel naschen, wie ich wollte. Einfach nur gut! Ich darf: schwimmen gehen, Arno lieben, mit dem Kater schnurren, Eis essen, Konzerte besuchen, leve Leut vermissen, Neue willkommen heißen. Ich darf das alles und spüre die Wärme in mir. Die Sonnenstrahlen die von meinem Gehirn ausgehen, dort, wo die Sonne ihren Platz hat, prickeln inwendig, wecken mich auf, halten mich munter. Und so tanze ich zur nächsten Station. Du sollst. Ich soll. Mein rechter Arm schießt vor, an seinem vorderen Ende eine Faust aufgepfropft, von der sich der Zeigefinger in die Luft bohrt. Der ganze Arm ist Zeigefinger. Ich bohre mit dem ganzen Körper diesen Zeigefinger in die Luft vor mir. Deute mir an: Du sollst, Du sollst, Du sollst. Der linke Arm kommt hinzu, das gleiche Spiel. Dann zerfällt diese Haltung zu einer Geste, die an einen Marionettenspieler gemahnt. Einer, der in jeder Hand ein Holzkreuz trägt, an dem die Puppen baumeln. Das bin unter anderem auch ich. I am a puppet on a string. Und ich tanze zu der Meinung und dem Willen eines Anderen. Das macht mich wütend und bald schon werfe ich die Holzkreuze in ein loderndes Feuer. Sie verbrennen, ich bin befreit. Auf zur letzten Station. Du kannst. Ich kann. Mein Körper streckt sich, der Rücken verliert alles Runde, der Kopf sitzt auf einem langgezogenen Hals. Meine Arme breiten sich Schwingen gleich aus. Sanft lasse ich mich von der Thermik tragen, drehe meine Runden auf den verschiedenen Luftschichten. Sehe auf die Welt unter mir - weil ich es kann. Ein schönes Bild ist das, eines das freundlich ist und stark und elegant. Eines, das nur Positives in sich trägt. Man könnte es als langweilig in seiner Perfektion halten, aber ich finde es beruhigend und Hoffnung entlockend. Und Sicherheit verströmende Schönheit! In diesem Sinne - vielen Dank an Herrn W. vom LVR Düsseldorf. Sommerfest - Schneemann - Puzzle - Sushi - Kindergarten - Tennis - Olaf Scholz - Angela Merkel - Krankengymnastik - Grippe
Olaf Scholz schwänzte das Sommerfest im Kindergarten, in dem er eine Corona Infektion vorschob. Angela Merkel, die sich nie auch nur von einer einfachen Grippe hatte aus der Bahn werfen lassen, übernahm die Eröffnungsrede und die traditionell erste Tennis Partie. Danach notierte sie sich im Geiste, so schnell wie möglich die Krankengymnastik aufzusuchen. Doch vorher nahm sie das Puzzle aus Sushi in Augenschein, das auf dem tiefgefrorenen Schneemann vom letzten Winter ausgebreitet war. Nach einigem Zögern griff sie dann doch zu und musste feststellen, dass es nicht ganz so frisch war wie erhofft. Beherzt ließ sie den Schneemann entsorgen, organisierte eine Pizza Party und grinste in sich hinein. "16 Jahre die BRD zu lenken und zu leiten, dann ist das hier doch ein Klacks!" |
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September 2024
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