
Da war sie auch schon wieder vorbei, die Lesung. Und ich war hinterher wie euphorisiert. Heute, am morgen danach kann ich einen kritischen Blick auf das Geschehen werfen - denn mir sind bereits gestern, während des Lesens einige Dinge aufgefallen. Aber das werde ich auf diesem bebilderten Gang durch den gestrigen Abend genauer erklären. Zunächst einmal: Werbung! "Hugo" ist in der Anthologie Spliff 85555.Ebersberg zu finden und ist vom Song Déjà Vu inspiriert. Die Anthologie ist bei p.machinery erschienen, als Storycenter/Andro SF 69. Herausgeber ist Gerhard Schneider und das ganze gibt es mit farbigen Innenillustrationen von Uli Bendick zum Ladenpreis von 15,90€. Investiert, Ihr Lieben, es lohnt sich! - Was ihr im Hintergrund des Bücherstapel sehen könnt ist mein Avatar, der dort, neben dem hängenden Barlok Barbosa aka Hugo (für diesen Abend) steht, und die Geschichte zum Besten gibt. Und damit ihr mir auch mal ins Gesicht blicken könnt, habe ich euch dieses schöne Portrait daneben gesetzt. Ich erwähne an dieser Stelle schon mal, dass alle Bilder dem Originalmaterial von Buk Tom Bloch entstammen, aber mehr dazu weiter unten. ![]() Langsam fanden sich die Zuhörer ein, meine Spannung stieg und fiel leichermaßen. Die linke Hand legte sich auf die Tastatur, der Zeigefinger suchte STRG, rastete ein und durfte die Taste ab jetzt nicht mehr loslassen - push to talk wollte es so. Und wenn man dass mal geübt hat, dann geht das auch gut. Nur verkrampft die Hand nach 45 Minuten Lesen dann doch irgendwann mal. Das war der eine Teil meines Körpers, der aktiv die Lesung begleitete. Der ganze Rest unterstütze das Lesen, nicht das Gehört werden. Wildes Gestikulieren gehörte ebenso dazu, wie mit den Füssen scharren, ausdrucksstarker Sitztanz oder Singen. Ja, es gab eine Stelle, in der wird ein Satz gesungen, tatsächlich. - Das alles macht immer wieder Spaß - und hilft, den richtigen Ton zu treffen. Es kommt aber manchmal zu diesem Moment der doppelten Wahrnehmung. Auf der einen Seite liest du, konzentriert und engagiert - und dann ist da der unbeschäftiggte Teil deines Hirns, der lauscht. Als ob er selber nur ein unbeteiligter Zuhörer wäre. Und da sind mir immer wieder Dinge aufgefallen, die sich nicht logisch einordnen oder herleiten lassen wollten. Und ich saß da und dachte: Hä? Während mein Mund weiterhin vorlas. Ich habe heute morgen noch einmal drüber nachgedacht und sehe es dann doch nicht als Schwäche des Textes, sondern vielmehr als Unterstreichung der Zerrissenheit meiner Protagonistin. Sie will viel, weiß aber nicht, wie sie das, was sie will, umsetzen soll. Sie ist kaputt im Kopf, der Hase will nicht so recht denken. Also - in diesem Sinne: passt scho! Und letztlich ist Logik auch völlig egal. Erstmal steht das Leben, das Überleben an erster Stelle und die Erkenntnis, dass sie sich von den Toten gelöst hat. Dass sie jetzt im Mittelpunkt steht - und zwar in ihrer ursprünglichen Identität. Mit einem Blick auf die Magnolia, kongenial erbaut und ausgestattet von Barlok Barbosa, beende ich meinen Rundgang durch den Abend. Es hat viel Freude gemacht, ich komme gerne wieder. Ein paar Geschichten habe ich noch in Petto! Wer weiß an welchem Ort wir uns dann wiedertreffen. Mein Dank gilt Küperpunk, meinem Lieblingsgastgeber, der mich immer wieder zu Lesungen einlädt und meinen Geschichten eine Bühne bietet. Und der mich gestern mit einer Bemerkung beinahe vom Stuhl gehauen hat. Man hört nicht jeden Tag, dass man eine wichtige (?) Stimme der deutschen SF sei. Es hat seine Wirkung nicht verfehlt, ich glaube das war ein Schuß Extra-Motivation für eine gute Lesung. - Mein spezieller Dank geht an Buk Tom Bloch, dem Mann mit dem Zylinder und dem pinken Pegasus. Er hat getreulich Bilder gemacht während der Lesung und sie zur freien Verfügung gestellt. Ohne sie hätte ich diesen Bericht nicht so bunt gestalten können. Danke dir!
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5/13/2018 02:05:22 pm
... immer gern!
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